Infos über Kontaktlinsen
Mehr als eine Alternative
Kontaktlinsen – mehr als nur eine Alternative zu Brille, Laser- und anderen Operationen.
Kontaktlinsen sind kleine, auf der Tränenflüssigkeit schwimmende Kunststoffschalen, die eine Fehlsichtigkeit korrigieren. Sie lassen, wie Brillengläser, auf der Netzhaut ein scharfes Bild entstehen. Während Brillen alle Gegenstände vergrößern bzw. verkleinern, sind diese Effekte bei Kontaktlinsen wesentlich geringer ausgeprägt.
Vorteile
Keine Brillenfassung
Ihr Blickfeld wird nicht durch eine Brillenfassung gestört
Klare Rundumsicht
Kontaktlinsen verschaffen Ihnen eine klare „Rundumsicht“
Störungsfreie Aktivitäten
Kontaktlinsen stören bei den wenigsten Aktivitäten
Ideale Augenkorrektur
Mit Kontaktlinsen lassen sich fast alle Arten von Fehlsichtigkeiten ideal korrigieren, insbesondere auch solche, die durch Unregelmäßigkeiten der Hornhaut hervorgerufen werden.
Unsichtbares Tragen
Kontaktlinsen sind unsichtbar und verändern somit nicht Ihr natürliches Aussehen. Kontaktlinsen beschlagen nicht.
Arten von Kontaktlinsen
Neben den gängigen Linsenarten wie z.B. Formstabile (harte) Linsen, Flexible (weiche) Linsen, Linsen mit einer gleichmäßigen Wölbung (rotationssymmetrisch), Linsen mit unterschiedlichen Wölbungen (torisch, Speziallinsen), Einstärken- und Mehrstärkenlinsen und Farbige Linsen, gibt es noch viele andere Linsenarten, die in besonderen Fällen angepasst werden können.
Formstabile Kontaktlinsen
Mit den seit 1950 entwickelten „harten Kontaktlinsen“ aus sauerstoffundurchlässigem Plexiglas sind die modernen formstabilen Kontaktlinsen nicht mehr zu vergleichen.
Ihr etwas weicheres Material ist zwar nicht ganz so unempfindlich und langlebig wie das der früheren harten Linsen, es verschafft aber ein besseres Tragegefühl. Wegen ihrer hohen Sauerstoffdurchlässigkeit werden heute nur noch diese Materialien angepasst. Sie sind auf Dauer sehr gut verträglich, auch wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger dauert als bei weichen Linsen.
Auf Grund ihres kleinen Durchmessers bedecken sie nur einen Teil der Hornhaut und ermöglichen somit einen sehr guten Tränenaustausch und verringern das Infektionsrisiko. Kleine bis mittlere Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus) können bei diesem Linsentyp sogar mit Standardlinsen ohne zusätzlichen Aufwand ausgeglichen werden.
Flexible Kontaktlinsen
Seit Anfang der 70er Jahre gibt es flexible (weiche) Kontaktlinsen. Sie passen sich elastisch der Hornhautform an. Dadurch empfindet man von vornherein kaum ein Fremdkörpergefühl. Insbesondere sehr dünne, weiche Kontaktlinsen sind spontan und
fast ohne Eingewöhnungszeit verträglich.
Konventionelle flexible Kontaktlinsen
Eintageslinsen
Speziallinsen
Eingewöhnung
Bei jeder Kontaktlinse ist eine Eingewöhnung erforderlich. Ob dazu ein paar Stunden oder ein paar Wochen gebraucht werden, hängt von der Empfindlichkeit des Trägers ab und von der Art und dem Sitz der Kontaktlinse.
Viele Patienten sind erstaunt, wie wenig sie spüren, wenn ihnen zum ersten Mal eine Kontaktlinsen aufgesetzt wird – besonders, wenn es sich um flexible Linsen handelt. Sie werden sehr schnell als angenehm empfunden. Sobald die Eingewöhnung abgeschlossen ist, sind die ersten Begleiterscheinungen verschwunden. Mit der empfindlichen Hornhaut kommen exakt angepasste Kontaktlinsen nicht unmittelbar in Berührung, denn sie schwimmen auf dem Tränenfilm. Die Linsen haften durch Adhäsion und können deshalb nicht so leicht verloren gehen.
Schnell zur Gewohnheit wird auch das Ein- und Aussetzen der Kontaktlinsen. Dies wird unter Anleitung in der Praxis ebenso erlernt wie die Kontaktlinsen- Pflege. Die neuen Linsen werden erst mitgegeben, wenn der Träger mit deren Handhabung vertraut ist.
Tragedauer
Es ist wichtig, dass beim Tragen von Kontaktlinsen keine Beschwerden auftreten. Das Wohlfühlen mit Kontaktlinsen darf jedoch nicht allein Gradmesser für die Tragedauer der Linsen sein. Gerade beim Tragen flexibler Linsen kann es durchaus zu behandlungsbedürftigen Augenveränderungen kommen, ehe man sie selbst bemerkt.
Die Kontrolltermine sollten deshalb im eigenen Interesse wahrgenommen und die empfohlenen Tragezeiten nicht überschritten werden. Formstabile sauerstoffdurchlässige und flexible Kontaktlinsen können bereits nach kurzer Zeit mehrere Stunden am Tag getragen werden. Den individuellen Tragerhythmus während der ersten Tage und Wochen und die Kontrolltermine legen wir zusammen mit Ihnen fest.
Treten während des Kontaktlinsentragens Rötungen oder Schmerzen am Auge auf, so ist dies als Warnzeichen zu werten. Die Kontaktlinsen sollten dann nicht weiter getragen werden.
Hygiene
Eine sorgfältige Kontaktlinsen-Reinigung und Desinfektion (die Kontaktlinsen-Hygiene) ist die Grundvoraussetzung dafür, dass langfristig die Vorteile der wertvollen Kontaktlinsen genutzt werden können und gleichzeitig Sicherheit besteht, dass die Augen keinen Schaden nehmen.
Bei der Kontaktlinsenhygiene sind fünf Schritte zu beachten:
01 # Reinigung
02 # Desinfektion
03 # Aufbewahrung
Als wichtigen Hygieneschritt empfiehlt sich eine geeignete Aufbewahrungslösung unter Berücksichtigung bekannte Allergien. Werden die Linsen nicht täglich getragen, sollte eine Aufbewahrungslösung mit Konservierungsstoffen verwendet werden. Der Wirkstoff verhindert, dass sich in der Lösung schädliche Mikroorganismen vermehren.
Neue Vorschriften fordern, dass die Desinfektionsund Aufbewahrungslösung auch Viren abtöten soll.
Da dies bisher nur sehr begrenzt möglich ist, ist es wichtig, dass die Angaben der Hersteller zur Anwendung zum eigenen Schutz streng befolgt werden.
04 # Proteinentfernung
05 # Abspülen und Benetzen
Das Abspülen der Kontaktlinsen nach dem Tragen entfernt schon weitgehend lockere Ablagerungen von der Kontaktlinsenoberfläche. Vor dem Einsetzen sollen mit einer unkonservierten sterilen Kochsalzlösung die möglicherweise an den Linsen haftenden Reste von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln abgespült werden. Dadurch bleibt das Auge länger feucht und die Linsen länger verträglich.
Besteht schon eine gewisse Trockenheit der Augen, so können unkonservierte Benetzungstropfen das Tragen und auch das Herausnehmen der Kontaktlinsen erleichtern.
Schwangerschaft
Die Kontaktlinsen können in der Regel wie bisher weiter getragen werden. Ebenso können meist die bisherigen Kontaktlinsenlösungen weiter verwendet werden. Wegen der Umstellung des Hormonhaushaltes sind Unverträglichkeiten, vor allem durch eine Veränderung der Menge und der Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit, möglich.
Sport
Gerade im Sport sind Kontaktlinsen im Vergleich zur Brille meist vorteilhaft. Es muss aber besonders bei Ausdauer-Sportarten darauf geachtet werden, dass die Linsen eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit und eine gute Passform und Beweglichkeit haben. Dabei erweisen sich formstabile hochsauerstoffdurchlässige Linsen den flexiblen Linsen als überlegen. Flexible Linsen wiederum sind zum Tauchen oder Schwimmen gut geeignet, wobei beim Schwimmen aus hygienischen Gründen und wegen des Sehens unter Wasser zusätzlich eine Schwimmbrille getragen werden sollte. Auch sind sie für Kontaktsportarten (Kampfsport) den formstabilen Linsen vorzuziehen.
Nach dem Sport müssen die Linsen entfernt und desinfiziert werden.
Der Energieverbrauch der Hornhaut ist beim Sport hoch. Egal ob Ballsportarten, Leichtathletik oder Schwimmsport – Kontaktlinsen haften am Auge wie eine zweite Haut ohne Sichtbehinderung (wie z.B. durch eine Brillenfassung). Aufgrund des veränderten Stoffwechsels kann es zu verstärkten Ablagerungen kommen. Dementsprechend ist eine häufigere Proteinentfernung notwendig.
Beteiligung der Krankenkassen
Bei Kurzsichtigkeit, die mehr als 8,0 Dioptrien aufweist.
Bei Weitsichtigkeit , die mehr als 8,0 Dioptrien aufweist.
Wenn ein Keratokonus vorliegt.
Bei ungleicher Brechkraft an beiden Augen , die mehr als 2.0 Dioptrien ausmacht, also Anisometropie.
Bei Astigmatismus ab 4,25 Dioptrien, oder einem irregluären Astigmatismus ab 3,0 Dioptrien.
Zugeständnisse werden von den Krankenkassen oft auch dann gemacht, wenn der Visus mit dem Tragen von Kontaktlinsen um ganze 50% besser ist als mit der optimalsten Brille.
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren werden die Kosten in der Regel voll erstattet. Voraussetzung ist auch hier die ärztliche Verordnung.